Hier erfahren Sie mehr über die Geschichte des Zalditschen

Die Entstehung
Das Wort Sodalität leitet sich vom lateinischen "sodalitas" ab. Das bedeutet sowohl Tischgesellschaft, als auch Kameradschaft und Freundschaft. Sodalen waren in römischer Zeit also Gefährten, Tischgenossen, Zechbrüder. Im späten Mittelalter um 1600 erhielt das Wort Sodalität die Bedeutung einer kirchlich genehmigten, frommen Vereinigung. Als solche wurde auch die Junggesellensodalität in Schönecken gegründet. Wann genau, ist nicht überliefert. Die Eierlage, die laut der Urkunde von 1764 "seit Zeugens Gedenken" ausgerichtet wurde, hat immer in Händen der Schönecker Junggesellen gelegen. Vermutlich waren die Junggesellen also schon seit damals in einer Bruderschaft organisiert.
Die ersten schriftlichen Zeugnisse aus der Sodalität stammen aus dem Jahr 1843. In dieser Zeit war das Vereinswesen wegen neuer preußischer Vereinsgesetze von der Hand der Kirche in die Hand des Staates übergegangen. Dementsprechend wurde eine neue Satzung gefasst, die neben christlichem Gedankengut auch die Treue zum preußischen König nicht vergaß.

Mitglied werden kann laut der Satzung von 1843 "jeder Einheimische (...), welcher erstens mit einem befriedigenden Zeugnisse aus der Pfarrschule entlassen worden ist. Zweitens die Einwilligung seiner Eltern oder deren Stellvertreter vorzeigen kann; wer aber in seinem bisherigen Lebenswandel nicht die unzweideutigsten Beweise seiner reinen Gesinnung gegeben, sind nicht zuzulassen. Bloß Eheledige können als Mitglieder aufgenommen werden."
Das Schulzeugnis spielt zwar heute keine Rolle mehr, aber nach wie vor können nur einheimische Junggesellen dem Verein beitreten. Das Aufnahme-Alter liegt heute bei 18 Jahren.
Die Aufnahme ist mit einer besonderen Form der Abstimmung verbunden. Wenn ein junger Mann um Aufnahme in den Verein begehrt - dies kann er an den Hauptversammlungen am Neujahrstag oder am Palmsonntag tun - muss er sich der Ballotage (frz.: engere Wahl, Stichwahl) stellen. Die Abstimmungsform wurde vermutlich in der Zeit der französischen Besatzung im Rheinland, gegen Ende des 18. Jahrhunderts übernommen. Bei der Ballotage wird im Flur des Vereinslokals ein Holzkasten mit einer schwarzen und einer weißen Seite aufgestellt. Jeder Sodale erhält eine Holzkugel, mit deren Einwurf in die schwarze Seite des Kasten er gegen, in die weiße Seite für die Aufnahme des Sodalitäts-Anwärters stimmt.
Als kirchliche Vereinigung sollten die Sodalen laut der Satzung stets Tugendhaftigkeit, Brüderlichkeit und einen christlichen Lebenswandel beweisen. Ganz konkret zeigte sich dieser caritative Gedanke beispielsweise Mitte des 19. Jahrhunderts, als die negativen Folgen der Industrialisierung auch die Eifel erreichten. Kranke und mittellose Sodalen wurden vom Verein unterstützt, wenn sie sich aus eigenen Mitteln nicht mehr weiterhelfen konnten.

Die Sodalität ist nicht aufgebaut wie jeder neugegründete Junggesellenverein heutzutage, sondern hat einige besondere Ämter. Der Vorsitzende des "Zalditschens", wie die Bruderschaft im Schönecker Platt genannt wird, ist der Hauptmann. An allen hohen Feiertagen, an denen die Sodalität offizielle Auftritte hat, trägt er einen schwarzen Gehrock mit schwarzem Zylinder. Außerdem trägt er eine grüne Schärpe. Er ist der ranghöchste Sodale, führt in Versammlungen den Vorsitz und hat bei Stimmengleichheit in allen Vereinsangelegenheiten die entscheidende Stimme.
In gleicher Aufmachung wie der Hauptmann, allerdings mit roter Schärpe, tritt der zweithöchste Mann des Vereins auf: Es ist der Brudermeister, dessen Aufgabe ist, zwischen Vorstand und den Sodalen zu vermitteln. Außerdem ist er verantwortlich für die Ordnung und das richtige Benehmen der Sodalen bei allen öffentlichen Auftritten.
Ebenfalls ein in schwarzen Gehrock gekleidetes Vorstandsmitglied ist der Fähnrich, der die Fahne der Sodalität trägt. Ihm zur Seite stehen zwei Hellebarden-Träger, die die Fahne bei allen wichtigen Ereignissen begleiten. Weitere Vorstandsmitglieder sind der Schriftführer, der Kassierer und drei Beisitzer.
Die Fahnen, die die Sodalität derzeit besitzt, stammen aus den Jahren 1882 und 1928 und zeigen das Wahrzeichen Schönecken, die Burgruine, sowie den Schutzpatron der Junggesellensodalität, den Heiligen Blasius. Sein Namenstag, der 3. Februar, ist zugleich das höchste Fest der Junggesellensodalität. Es wird alljährlich mit einer Messe und dem Blasiussegen gefeiert sowie mit einem anschließenden Essen der Sodalität im Vereinslokal. Der Heilige Blasius war Bischof von Sebaste in Kappadokien und wurde während der Christenverfolgung im Jahr 316 unter Kaiser Licinius verhaftet. Im Gefängnis wirkte er der Legende nach viele Wunder, unter anderem heilte er einen Jungen, dem eine Fischgräte im Hals steckengeblieben war, durch seine Gebete. Er wurde gefoltert und später enthauptet. Zu Blasius wird vor allem bei Halskrankheiten gebetet, er gehört zu den 14 Nothelfern. Blasius ist Patron der Ärzte, Bauarbeiter, Gerber, Gipser, Hutmacher, Maurer, Wollweber, Strumpfwirker, Windmüller, Seifensieder, Steinhauer, Musikanten, Haustiere – und der Schönecker Junggesellen.
Trotz vieler schwerer Jahre hat die Sodalität in Schönecken stets das Vereinsleben bereichert. Selbst in Kriegszeiten, in denen viele der jungen Männer ihre Heimat verlassen mussten, vergaßen die Sodalen ihren Verein nicht, sondern trafen sich zu den wichtigsten Kirchenfesten im Kreise der Sodalität. Besonders mitgliederstark war der Verein in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg. 1919 beispielsweise weist die Chronik die stolze Zahl von 112 Mitgliedern aus.
Ihrer christlichen Tradition folgend hat die Sodalität stets eine enge Verbindung zur Kirche bewiesen. Im letzten Jahrhundert, als es noch keinen Kirchchor gab, waren die Sodalen gar als Sänger in der Kirche aktiv. 1891 pilgerten die Sodalen mit der Fahne nach Trier zum Heiligen Rock. Bei der Renovierung der Burgkapelle im Jahre 1949 stifteten Junggesellenverein und Ortsgemeinde je eine der neuen Glocken. Die Glocke der Sodalität ist dem Heiligen Blasius geweiht und trägt die Aufschrift: "Christi Zeugen - sich niemals beugen." Auch in jüngster Zeit wurden verschiedene Spenden an die Kirchengemeinde vom Verein erbracht. Unter anderem schreinerte ein Vereinsmitglied die Verkleidung für die neue Orgel in der renovierten Alten Pfarrkirche Sankt Leodegar und 2017 spendete die Sodalität ca. 1500€ für den Außenanstrich der Kirche. Das Geld wurde bei einem gemeinnützigen  Konzert gesammelt.
§ 1
Zweck der Sodalität 
 
 
Da es der Staatsregierung nicht gleichgültig sein kann, in wie weit ihre Bürger sich gegenseitig liebend umfangen oder fremd und feindlich von einander sich trennen, so glauben wir - die Endesunterzeichneten - nicht ohne Ursache für unsere Sodalität, die zum Zwecke innige Vereinigung und Verbrüderung hat, und dadurch wenigstens in dem engen Kreise ihrer Wirksamkeit des Staates moralische Kraft zu erhöhen strebt, den hohen Schutz Hochlöblicher Regierung bittend, in ehrfurchtsvollen Anspruch nehmen zu können.
Verlangt es im Allgemeinen schon unsere heilige Religion, daß die Mitglieder unseres Vereines sich besonders angelegen sein lassen, durch das Beispiel der Tugend einander zu allem Guten zu ermuntern, bei jeder Gelegenheit durch ungeheuchelte Gottesfurcht, durch warme und thätige Anhänglichkeit an König und Vaterland, durch offenes freundliches Wesen und liebreiches Betragen gegen alle Menschen, sich auszuzeichnen - sie verbinden sich namentlich auch zur innigsten Verehrung und Liebe gegen ihre Eltern, gegen jene, welche ihnen auf Erden die Stelle der Gottheit vertreten. Sie entsagen endlich jeder Verbindung , welche ihrer Tugend gefährlich werden könnt, denn ihr Ziel ist christliche Moralität und ihre Wahlspruch heißt, und sind die Worte des Apostels: "Fürchtet Gott, Ehret den König, Liebet die Brüder" (1. Petrusbrief II, 17)
Unterzeichnet wurden diese Statuten von folgenden Mitgliedern:
Hauptmann: Bohnen; Präses: Kaplan Wiersch; Mitglieder: Arenth, Johann Ernst Arenth, Alff, Ferdinand Alff, Johann Brand, H.Brand, A. Busch, Caspar Gitzen, Heinrich Graf, Irsfeld, Alexander Junk, Jakob Kohnen,Nikolaus Kleis, Kruft, Nikolaus Kruft, Valentin Krump, Benedikt Klares, Josef Nikolai, Nikolaus Nikolai, Caspar Nikolai, Johann Nikolai, Johann Leuschen, Matthias Ludwig, Heinrich Maier, Simon Melchisedech, Anton Nahl, Benedikt Offermann, Reicherts, August Raden, Schmitz, Josef Schmitz, Peter Schmidt, Peter Weinand, M. Wallerius, Peter Weibler;

Die Urkunden unterzeichneten Herzig, Pastor und Bohnen I., Bürgermeister.

Die Satzung wurde von der Regierung in Trier genehmigt unter dem 24. Juli 1843, I. Nr. 16 1840 und auf dem hiesigen Bürgermeisteramt deponiert.

Vereinspatron

Vereinspatron der Junggesellensodalität ist der Heilige Blasius.
Wann genau er gelebt hat, ist nicht überliefert. Er war Bischof von Sebaste in Kappadokien und wurde während der Christenverfolgung im Jahr 316 unter Kaiser Licinius verhaftet. Im Gefängnis wirkte er der Legende nach viele Wunder. Unter anderem heilte er einen Jungen, dem eine Fischgräte im Hals steckengeblieben war, durch seine Gebete. Dort im Gefängnis wurde er der Legende nach später auch gefoltert und enthauptet.
Zu Blasius wird vor allem bei Halskrankheiten gebetet, er gehört zu den 14 Nothelfern. Blasius ist Patron der Ärzte, Bauarbeiter, Gerber, Gipser, Hutmacher, Maurer, Wollweber, Strumpfwirker, Windmüller, Seifensieder, Steinhauer, Musikanten, Haustiere – und eben der Schönecker Junggesellen.
Weitere Infos
Share by: